Gibraltar wird Teil des Schengenraums – Albtraum einer Grenzschließung zu Spanien in letzter Minute verhindert

Die britische Exklave Gibraltar gehört zukünftig zum Schengenraum. Der Flughafen und der Seehafen von Gibraltar wird zur neuen EU-Außengrenze im äußersten Südwesten Europas.

„Schengen wird auf Gibraltar angewendet, wobei Spanien als EU-Mitgliedstaat die Verantwortung übernimmt“, wird die spanische Außenministerin Arancha González Laya zitiert. Dann können die Menschen die Landesgrenzen zwischen Spanien und Gibraltar frei passieren.

Vom gerade zwischen der EU und Vereinigten Königreich geschlossenen Brexit-Abkommen ist Gibraltar nicht erfasst. Hier drohte deshalb ein ‚harter Brexit‘, der zu einer weitgehend geschlossenen Grenze hätte führen können.

Auch der Regierungschef von Gibraltar, Chief Minister Fabian Picardo, hatte sich deshalb vehement dafür eingesetzt, dass Gibraltar dem Schengenraum beitritt.

Dies aus gutem Grund. Denn Spanien und Gibraltar sind wirtschaftlich eng miteinander verbunden.

Täglich passieren etwa 15.000 Pendler von spanischen Grenzstadt La Linea die Grenze in Richtung Gibraltar, um dort zu arbeiten. Ohne die Spanier würde die Infrastruktur Gibraltars zusammenbrechen.
Zudem exportiert Spanien Waren im Wert von etwa 1,5 Mrd. Euro nach Gibraltar.

Gibraltar hängt nicht nur wegen des international ausgerichteteten Dienstleistungssektors, sondern auch wegen der Millionen Touristen, die den Felsen jedes Jahr besuchen, von offenen Grenzen ab.